Anmerkungen zum Fortran Compiler Test "Numerische Enklaven" in ix 5/98 aus dem Heise Verlag.

Es ist sehr erfreulich zu sehen, daß sich einmal wieder jemand die Mühe gemacht hat, Fortran Compiler unter die Lupe zu nehmen. Herr Wilhelm Gehrke, der Autor des Artikels in der ix 5/98, hat sich gleich mit 5 Compilern befaßt. Dies bedeutet einen großen zeitlichen Aufwand, um deren Ausstattung, Bedienung und Funktionalität gerecht erfassen zu können. Leider bleiben bei solchen Tests zwangsläufig stets Fragen offen bzw. Unklarheiten bestehen, die der Anmerkung oder gar der Korrektur bedürfen. Dies soll hier geschehen.

Generell befaßt sich der Artikel mit den Fortran Compilern und deren Entwicklungsumgebung. Zusätzlich Komponenten, insbesondere Runtime-Libraries und Werkzeuge zur Entwicklung von Benutzerschnittstellen unter Windows werden allenfalls beiläufig erwähnt. Da sich die zum Teil stark differierenden Preise der Entwicklungssysteme aus diesem Zubehör begünden, wäre eine ausführlichere Auseinandersetzung damit wünschenswert, sprengt aber sicher den Rahmen des Artikels. Es sei an dieser Stelle auf aber dieses Vergleichskriterium ausdrücklich hingewiesen.

Zu Lahey LF90 v4.0:

Herr Gehrke bemängelt das Debugging von Konsolen-Applikationen: Um auch Konsolen-Programm (Ein/Ausgabe über READ (*,..), WRITE (*,..) und PRINT*) debuggen zu können, empfiehlt sich das Setzen der Compiler-Option -winconsole.
Der Autor weist auf den Umstand hin, daß Laufzeitfehler Zeilennummern angeben, diese aber im Quelltextfenster (gemeint ist wohl das Quelltextfenster des Editors, ED for Windows - Anm. von JK) nicht erscheinen: Die Zeilennummer erscheint in der Fußleiste des Editors. ED verfüg zudem über eine Funktionen Zeilen anzuspringen (GOTO Line).
Eine neue Version (4.5) wird voraussichtlich ab Mai erhältlich sein.

Zu Salford FTN95:

Seit Mitte März sind eine neue Version 1.20 des FTN95/Win32 und eine neue Version 2.08 von Plato erhältlich. Diese beheben einige der genannten Probleme.
Die im Artikel beschriebenen umständliche Lizensierungsprozedur betrifft wohl ausschließlich Benutzer, die den FTN95 von NAG beziehen. Die von QT software, München gelieferten FTN95 weisen dieses Problem nicht auf. Der Installationscode wird von QT stets mitgeliefert und erlaubt die vollständige und sofortige Installation. ZIP Tools oder eMail werden nicht benötigt.
Die Verwendung von /lgo bei der Compilation mehrerer Dateien via FTN95 *.f90 ist unsinning. Die Option /lgo soll dazu führen, daß nach der Compilation eines Quellcodes, dieser sofort gelinkt und das entstandene Programm ausgeführt werden soll.

 

Jörg Kuthe
München, 21.4.1998


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